Julie & Jean

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  • Artist: QUINTON RECORDS
  • Release: 5. August 2017
  • Catalog No: Q-1601-2

Gerhard Schedl
Julie & Jean. Ein Match in zwölf Runden
nach Motiven von Strindbergs „Fräulein Julie“

1999 schrieb Gerhard Schedl nach Motiven von August Strindbergs 1888 entstandenem Schauspiel „Fräulein Julie“ ein „Musikdrama“, das er als „Ein Match in zwölf Runden“ bezeichnete und dem er ursprünglich den Titel „Jean und Julie“ gab; das Libretto hatte Bernhard Glocksin hergestellt. Die ursprünglich für Mai 2001 im Salzburger Landestheater geplante Uraufführung fand dann nicht statt und wurde am 4. August 2003 im Rahmen des Wiener „Klangbogens“ im Semperdepot – jetzt unter dem Titel „Julie & Jean“ – durch Maria Husmann, Wolfgang Koch und ein Festival-Ensemble unter der Leitung Peter Keuschnigs nachgeholt. Das für zwei Solisten (Julie und Jean), kleinen Chor und Kammerorchester konzipierte Werk erschien im Zuge der ersten Realisation auch beim Wiener Verlag Doblinger, der nahezu alle Werke des Komponisten in seinem Programm hat, in Druck.

Als Komponist trat Schedl früh durch Bühnenwerke, Orchesterstücke, Vokalwerke und Kammermusik hervor, wobei die Opern „Der Großinquisitor“ und „Glaube, Liebe, Hoffnung“, die Kammeroper „Kontrabaß“, die Kinderoper „Der Schweinehirt“, ein Magnificat sowie ein Violinkonzert besonders erwähnt seien. Zahlreiche prominente Kompositionspreise dokumentieren die hohe Wertschätzung, die Schedl allenthalben entgegengebracht wurde. Als weitere große Erfolge müssen die Uraufführung des „Te deum“ beim Wiener Weltsymposium für Chormusik 1987, die erstmalige Realisation der 2. Symphonie beim Grazer Musikprotokoll 1987, die Realisation seiner Kammeroperntrilogie im Salzburger Landestheater, die Wiedergabe seines „Concerto da camera“ im Dezember 1991 in der Berliner Philharmonie, die Uraufführung seiner 3. Symphonie Februar 1992 im Rahmen der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, die Inszenierung seiner Oper „Glaube, Liebe, Hoffnung“ nach Ödön von Horvath November 1993 am Salzburger Landestheater, die Uraufführung seines Violinkonzertes Juni 1996 in der Kölner Philharmonie, die 1997 erfolgte Premiere seines „Musik- und Tanztheaters“ „Fremd bin ich eingezogen“ am Salzburger Landestheater, die Uraufführung der Opernfarce „Der Ficus spricht“ im Sommer 1998 im Rahmen des Internationalen Donaufestivals sowie die Uraufführung seines Concertino für Klarinette und Kammerensemble September 2000 in Schwaz Nennungen erfahren. Und für das Nordirland-Projekt 2001 der EU, „Ship to Belfast“, arbeitete Schedl an einer groß besetzten „Belfast Symphony“.

Am 5. August 1957 in Wien geboren, hatte er 1976 die Matura abgelegt und bereits neben seiner Schulzeit am Gymnasium Violine, Gitarre, Klavier und Theorie studiert. 1976 wurde er Kompositionsschüler Erich Urbanners an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst, 1980 legte er das Diplom mit Auszeichnung ab und erhielt bereits 1981 eine Berufung als Dozent für Musiktheorie an das traditionsreiche Hoch’sche Konservatorium der Stadt Frankfurt am Main, welche Position er bis zu seinem Ableben innehatte. Daneben lehrte er 1982 bis 1984 Musiktheorie an der Universität Mainz, zudem leitete er ab 1987 zusammen mit Klaus Kühnl viele Jahre die „Frankfurter Kurse für Neue Musik“. 1990 war er „Composer in residence“ des Salzburger Landestheaters.

Am 30. November 2000 schied Gerhard Schedl, der allgemein als einer der bedeutendsten Vertreter der jüngeren Komponistengeneration Österreichs galt, in Eppstein/Taunus freiwillig aus dem Leben.

Hartmut Krones

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